TEAM GINA

Gina Gina Revolution

Langsam hatte echt jeder die Schnauze voll und drehte sich angewidert weg, wenn es um das Thema HipHop ging. Verständlich, da wirklich jedes Großmaul meinte, im Internet mindestens einen miserablen Track hochladen zu müssen.

Die Lehre des Geschichtenerzählens schien durch den Profilierungswahn unterwandert worden zu sein. In den USA ging es um Millionen von Dollars und in Deutschland darum, seine "Gegner" (die täglich wechselten) klein zu kriegen.

Plötzlich wird wieder aufgehorcht, denn Wörter wie "Rückbesinnung" und "Bruch mit Stereotypen" fallen. Crews wie YO! MAJESTY und die COOL KIDS sind in aller Munde und der letzte Indie-Nerd kramt wieder sein altes PUBLIC ENEMY-Shirt raus, um zu zeigen, dass er Rap ja eh immer schon gut fand.

Viel lustiger finde ich Projekte wie FINGERBANG CITY und eben TEAM GINA. Beides Acts, bei denen ein Frauen-Duo offen über (Hetero- oder Homo-)Sexualität rappt, was mit dreckigen Electro/HipHop-Beats unterlegt wird.

Letztere überzeugen alleine mit ihrer Art, immer wieder Momente des Pop zu zitieren und somit eine gewisse Eingängigkeit zu erlangen. Davon zu reden, dass sie eine große Klappe haben, wäre albern, da bei ihren männlichen Pendants da auch kein Hahn (wahlweise in der englischen Variante) danach kräht.

Einen gewissen Trashfaktor kann man auch dieser Combo nicht absprechen, aber den Humor muss man eben mitbringen. Female Rap kann einiges, gerade wenn es um Augenzwinkern und Bling Bling geht.