Mit großer Zwiespältigkeit trete ich diesem Album gegenüber. Seit dem ersten Album von Langhorne Slim vor bereits einigen Jahren hat mich Musik nicht mehr so in ihren Bann gezogen und vom ersten Ton an in Begeisterung versetzt.
Sehr eigene Interpretationen von Desert-Rock verschmelzen mit Uptempo-Bluegrass und zeigen die besten Seiten amerikanischen Roots-Countrys. Melodien, die mich mitnehmen und dort berühren, wo mich nur ausgesprochen gute Musik erreichen kann.
Doch, und jetzt muss ich diesem traumhaften musikalischem Glaspalast mit dem Hammer zu Leibe rücken, Taylor Hollingsworth hört sich an, als würde er als eine der amerikanischen Originalstimmen der Sesamstraße singen.
Um nicht missverstanden zu werden: er singt melodiös, so, wie es den Songs angemessen ist, allein seine Stimme quäkt, quietscht und nölt, als würde Bob Dylan singen können, aber auf 45 laufen.
Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Da die Hitdichte aber ungeheuer groß ist, vermute ich fast, dass ich diese Stimme nach zehnmaligem Durchlaufen irgendwann doch noch lieb gewinnen werde.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Claus Wittwer