Das zweite Album der aus San Diego stammenden TARANTULA HAWK erschien vor zwei Jahren auf Neurot, und scheinbar war ihr Debüt von 1999, das ebenfalls ohne Titel auskommen muss, längere Zeit vergriffen.
Jetzt hat ihr damaliges Label Life Is Abuse das von Dan Rathbun produzierte Album mit dem Arbeitstitel "Album #1" neu aufgelegt, und ich bin noch begeisterter als von deren Nachfolger. Ein unglaublich großartiges Meisterwerk düsteren Bombast-ProgRocks, ein Bastard aus Bach, VOIVOD, PINK FLOYD und NEUROSIS, wobei andere auch noch gerne KING CRIMSON ins Feld führen.
Klingt grausam? Einverstanden, aber die Platte selbst ist so ein abgefahrenes, orchestrales, brachiales Ding, dass es einem immer wieder die Sprache verschlägt. Sechs Songs, von denen vier von epischer Länge sind und die letztlich wie einer wirken, riechen förmlich nach Spukhaus, nach Gothic, aber nicht in dieser Kinder-Karneval-Variante, sondern eher Lovecraft-like.
Wäre ich damals auf die Idee mit "Blair Witch Project" gekommen, meine Wahl des Soundtracks wäre diese Band gewesen, dieses Albums. Ein atmosphärisches, mal soundscapehaftes, mal derb rockendes Meisterwerk, das sich durch die oft dominanten Orgelklänge auszeichnet.
Unverzichtbar. (36:44) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Christian Maiwald
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