Der Name Tanya Donelly sollte einem durchaus etwas sagen, ist die Dame doch seit ihrer Zeit bei den THROWING MUSES Mitte der 80er ein nicht ganz unwichtiger Teil der Indierock-Szene in den Staaten gewesen.
Dazu kamen dann noch die BREEDERS, zusammen mit Kim Deal von den PIXIES und ihre eigene Band BELLY. Seit Mitte der 90er ist Donelly solo unterwegs und "This Hungry Life", ihre neue Platte, wurde bereits 2004 vor dem Publikum eines kleinen Clubs während einer Hitzewelle aufgenommen, um dem Ganzen eine unmittelbarere Atmosphäre zu geben, als das in einem Studio möglich gewesen wäre.
Herausgekommen ist eine wirklich sehr schöne, dezent rockende Platte, mit, wie von Donelly nicht anders zu erwarten, starkem Folk- und Country-Touch, wobei sie alleine schon durch ihren leicht nöligen Gesang immer noch den Sound der Muses in Erinnerung ruft, dabei aber nie so nervtötend klingt wie Kollegin Kristin Hersh.
Damit steckt sie jede Menge Künstler im Singer/Songwriter-Bereich locker in den Sack, denn "This Hungry Life" ist geprägt von einer unaufdringlichen, aber dennoch eindringlichen Emotionalität, die den mit Violine und Pedal Steel verfeinerten Songs eine überzeugende Intensität verleiht.
Sehr gelungen auch George Harrisons Song "Long long long" von Ende der 60er mit Bill Janovitz von BUFFALO TOM als Gastsänger. Eine wirklich sehr positiv gestimmte, in angenehmer Melancholie badende Platte, die ihrem durchgängigen Wohlklang auch rauhere Seiten abgewinnen kann.
In jedem Fall allem vorzuziehen, was Kristin Hersh in den letzten Jahren so produziert hat. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Thomas Kerpen