TALBOT

Scaled

Ein sich für unglaublich witzig haltender Bekannter sagte einmal, eine Band bestünde immer aus vier Musikern und einem Bassisten. Da stellt sich mir die Frage, was er denn wohl zu einer „Band“ wie TALBOT sagen würde? Die sind nämlich a) nur zu zweit und b) verzichten sie auf den Einsatz von Gitarren, verzerren stattdessen den Bass bis zum Maximum und erschaffen auch so ein herrliches Soundgewitter.

Dieses bietet zunächst ganz offensichtlich gewaltige Sludge-Anleihen und Post-Metal-Einschübe, die unter Berücksichtigung der Besetzung zunächst wenig überraschen. Richtig interessant wird es dann aber, wenn plötzlich Progressive-Rock-Elemente auftauchen und ich mich gesanglich plötzlich sogar an eine Mischung aus Carl McCoy von den FIELDS OF THE NEPHILIM und NINE INCH NAILS’ Trent Reznor erinnert fühle.

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass alle genannten Elemente oft in nur einem einzigen Song Verwendung finden und dabei beneidenswert stimmig ineinander gefügt wurden. „Scaled“ ist dadurch zu einer beeindruckenden Dreiviertelstunde Musik geworden.