Der Promozettel verheißt der Hörerschaft einen umwerfenden Opener und dem Album eine Zukunft als Klassiker, sehr vollmundig! Überträgt man die Lobhudelei seitens des Labels auf ein realistisches Niveau heißt das: PAST TENSE liefern mit „Take Three“ ein solides Album ab – und das trifft die Sache dann schon eher.
Das Songwriting zeugt nicht nur von Talent, sondern auch von tiefer Verwurzelung im Genre (THE CHORDS, MERTON PARKAS und vor allem THE JOLT standen wohl Pate für den PAST TENSE-Sound), gelegentliche Sixties-Pop-Schattierungen dürfen sich darin heimisch fühlen, und wer die KIDDA BAND covert („Fighting my way back“), macht schon mal eine Menge richtig.
Leider klingen PAST TENSE jedoch nicht ganz quellfrisch und ein vernünftiges Tasteninstrument statt dieses grausam quäkenden Heimorgel/Alleinunterhalter-Ungetüms hätte ihnen auch besser zu Gesicht gestanden.
Ansonsten ist die Produktion sehr zufriedenstellend, die Chöre sind toll („I just can’t help it“ – Gänsehaut!), mit der Mischung aus englischem Kleinstadtrabaukentum und zackiger Punk-Kante wird der (Neo-)Mod-Revival-Zeitgeist getroffen.
Tolles Album: sí! Zukünftiger Klassiker: no! Allein der Detour-Backkatalog wartet mit ausreichenden Beispielen auf, wie so einer zu klingen hat und PAST TENSE sind leider eine Klasse darunter.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Matti Bildt