Bei einem Album, das J. Robbins produziert hat, gleich mit JAWBOX um die Ecke zu kommen mag etwas hilf- und einfallslos wirken, trifft hier aber einfach zu. Energiegeladen und flott, emotional, aber trotzdem zu jeder Zeit krachig und kantig, da muss man schon zwangsläufig an JAWBOX oder manchmal auch DAG NASTY denken.
Seit deren prägenden Alben sind aber nun doch einige Jahre vergangen und an TABULA RASA sind dafür einige der Indierock-Entwicklungen der letzten Jahre nicht spurlos vorbeigegangen, was einen allzu deutlichen Überhang des trockenen D.C.-Sounds verhindert.
Bemerkenswert ist die Konsequenz, mit der die Pittsburgh-Band ihre Songs ohne Verschnaufpause runterspielt, und dass die Band einmal auf einem der langweiligen "Emo-Diaries"-Sampler vertreten war, würde man dabei kaum erwarten.
Die Verbindung von Lebensfreude und Wut wird den nach Pathos und grenzenloser Verzweiflung suchenden Emojüngern wahrscheinlich auch weniger zugesagt haben, denn dieses Album bekommt deinen Arsch sicherlich hoch.
Sogar einige Versatzstücke des Math-Rock lassen sich finden, gerade bei längeren instrumentalen Passagen wie z.B. bei "The Eating Contest", toll! (37:55) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Simon Brüggemann