„Staring At A Static Screen“ (wäre das im Deutschen „Testbildglotzen“?) ist das zweite Album der aus Pittsburgh, PA stammenden Band – 2015 kam das Debüt auf Big Neck, es folgten eine Split-LP und eine 7“. „Düster brummender, grooviger Noise-Punk, der früher sicher auf AmRep erschienen wäre“, lautete einst meine Einordnung, und der habe ich im Kern nichts hinzuzufügen. Die Band scheint ausweislich ihres Namens recht „automobilophil“ zu sein, steht der Begriff „t-top“ doch für das Targa-Dach, wie es die Pontiac Trans-Am-Fahrer:innen unter den Ox-Leser:innen kennen. Noisig nagende Gitarren wüten sich hier stacheldrahtig durch kantige Songs mit wühlendem Bass, heiser gebellten Stakkato-Vocals und hyperaktivem Schlagzeug. UNSANE und MELVINS kommen hier logischerweise in den Sinn, aber bisweilen auch NOMEANSNO. Ergo die perfekte Kombination aus groovender Rhythmik, einer gewissen Eingängigkeit und harsch-wütender Noise-Kante. „Schön kaputt“ könnte man hier als beschreibendes (vermeintliches) Oxymoron verwenden. Seltsam, dass die Band trotz eines in Luxemburg ansässigen Labels bislang eigentlich noch nicht mal Geheimtipp-Status hat – was sich hoffentlich mit diesem Album ändert. Hinter dem kryptisch „WMYTYTO“ betitelten zwölften und letzten Song versteckt sich übrigens das FLEETWOOD MAC-Cover „What makes you think you’re the one“ – muss man wissen, hört man nicht.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Joscha Häring
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Joachim Hiller