SYSTEM OF A DOWN

Hypnotize CD

Ich gebe zu, mögen muss man SYSTEM OF A DOWN schon, ansonsten kann man sich das Weiterlesen sparen. Wobei, wer keine Scheuklappen kennt, dem ist diese Band doch eh schon ans Herz gewachsen, oder? Oder lässt man sich hier von weltweiten Verkaufszahlen abschrecken? Wie auch immer, wer nun noch dabei ist, dem sei gesagt, dass es sich bei "Hypnotize" um ein vollwertiges Album handelt, dem man zwar anmerkt, dass es zusammen mit dem Vorgänger entstanden ist, aber mit "Resteverwertung" soviel zu tun hat wie der Herr van Laak mit Heavy Metal.

Erneut präsentieren die vier Weirdos ein buntes Durcheinander, man feuert aus allen Rohren, musikalisch wie textlich, und hat keine Hemmungen vor unterschiedlichsten Stilen, man strotzt nur so vor Spielfreude, Abwechslung, großen Melodien und Groove und verliert dabei eins Gott sei Dank nicht aus den Augen: den Song.

Man nehme nur "Vicinity of obscenity" mit seinem herrlich bekloppten "Banana terracotta pie"-Chorus und der grandios-zappaesken Bridge, den Einstiegsholzer "Attack" oder das packende "She's like heroin", stellenweise vertrackt bis zum Gehtnichtmehr (mit eingebauter Fingerbruchgefahr für ambitionierte Nachwuchsmusiker) und doch unfassbar eingängig.

Und gut. Das mit der Eingängigkeit dürfte nicht zuletzt an Gitarrist Daron Malakian liegen, der immer wieder mit Bravour Gesangsaufgaben übernimmt und dessen Organ wunderbar mit dem von Frontmann Serj harmoniert.

Ach ja, dass sie politisch/inhaltlich sowieso grundsätzlich auf der richtigen Seite stehen, sei nur noch mal am Rande angemerkt. Eine der aufregendsten ROCK-(Vier Großbuchstaben, eine Silbe!)Bands der heutigen Zeit.

(39.46) (09/10)