TON STEINE SCHERBEN spielen wieder zusammen und unvergessen bleibt derjenige Musiker, der nicht mehr dabei sein kann: Rio Reiser. Dennoch ist er noch omnipotent, und in den Hinterhöfen von Greiz versucht man, an seine Genialität heranzureichen.
SYNONYMENSCH aus dem besagten Dörfchen in Thüringen probt das gleich mehrgleisig, klaut vom Punkrock den Rock und dem Singer/Songwriter die kritischen, nachdenklich-poetischen Texte. Wunderbar ist das Ergebnis, und erst nachdem ich das Stück "Duft deiner Kleider" gehört hatte, war mir klar, dass bis dahin etwas in meinem Leben gefehlt hat.
Wow. Der rote Faden der Platte? "Deutsche Texte, leicht verständlich, aber schwer zu glauben." Erstaunlich ist die Wandelbarkeit der Band: Tiefsinnige Grübeleien verschlingen sich mit balladesken Liebeslieder, im nächsten Moment malträtieren Schlagzeuger und Bassgitarrist ihre Instrumente und die starke Stimme des Sängers Thomas Staege schaltet um: von ruhig-nachdenklich auf rotzig-provokant.
Insgesamt eine Platte, die wirkt - und nachwirkt. (53:13) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Katrin Schneider