Yeah, BLACK SABBATH sind zurück. In Originalbesetzung. Mit neuen Songs, einem fitten Ozzy Osbourne am Mikro, dem man abnimmt, dass er seine Texte nicht vom Blatt ablesen muss und einem Bill Ward am Schlagzeug, der nicht nach jedem zweiten Takt mit 'nem Herzkasper vom Hocker kippt.
So hört es sich jedenfalls an, macht man aber die Augen wieder auf, liegt da die dritte CD der Kanadier(!) SHEAVY. Und die haben eine so perfekte Kopie des alten BLACK SABBATH-Sounds aufgenommen, man glaubt es kaum.
Sänger Steve Hennessy muss aus irgendwelchen Speichelresten, die an einer von Ozzy ausgesoffenen Schnapspulle klebten, geklont worden sein. Anders kann ich mir nicht erklären, wie dieser Typ so original nach dem frühen Herrn Osbourne klingen kann.
Auch die Musik klingt nach frühen BLACK SABBATH, nur mit natürlich modernerem Sound und teilweise flotter und grooviger, als hätten die alten Herren ihre Jugend wieder und fingen noch mal neu an.
Manche Riffs scheinen eins zu eins von den alten SABBATH-Platten gezogen zu sein, dazu gesellen sich dann aber auch ein paar eigene Ideen und Sounds, die das Ganze moderner und frischer erscheinen lassen.
Also doch kein kompletter Abklatsch, eher ein Transportieren des alten Sounds in die Gegenwart. Funktioniert sehr gut und resultiert in einer Platte, die für alle interessant sein könnte, die, wie ich, der Meinung sind, dass, erstens BLACK SABBATH spätestens nach dem Ausscheiden von Ronnie James Dio nur noch Müll gemacht haben (obwohl auch diese Phase schon meilenweit entfernt von der Genialität und Einzigartigkeit der Osbourne-Jahre war) und der guten alten Zeit nachweinen, und zweitens Freude haben an einer Platte, die dem ursprünglichen Doom Respekt zollt, aber nicht vergessen, dass seitdem über dreißig Jahre vergangen sind.
Und, bevor ichs mir anders überlege: Für euch Stoner Rock-Fans ist das hier natürlich nichts, denn ihr seid doof und habt eh nichts kapiert. Springt besser auf den nächsten vorgekauten Trend auf.
(43:28)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und André Bohnensack