SYMBOL

Gläubige Christen werden möglicherweise nicht so richtig über Hitoshi Matsumotos zweiten Spielfilm „Symbol“ („Shinboru“) lachen können, denn die Kernfrage scheint hier zu lauten: Ist Gott ein komischer Japaner mit Pilzkopf-Frisur, der mit einem albernen Schlafanzug bekleidet ist? Besagter Japaner (Matsumoto selbst) findet sich in einem komplett weißen und leeren Raum wieder, ohne zu wissen, wie und warum er dort hingekommen ist.

Allerdings befinden sich in den Wänden jede Menge ulkige Ausbuchtungen. Genauer gesagt handelt es sich um Putten-Pimmel, die lustige Geräusche von sich geben, wenn man sie drückt und wodurch sich der Raum langsam mit allen möglichen Gegenständen füllt, während der Japaner gleichzeitig nach einem Weg sucht, seinem seltsamen Gefängnis zu entkommen.

Im Wechsel erlebt der Zuschauer zusätzlich auch noch die Geschichte eines mexikanischen Wrestlers, zwei Parallelhandlungen, deren Verbindung erst später deutlich wird. Bereits in seinem ersten Spielfilm „Der große Japaner – Dainipponjin“ von 2007 hatte Matsumoto bewiesen, dass er ein seltsames Humorverständnis hat, das zwischen den Stühlen von Arthousekino und Genreparodie saß.

Und auch „Symbol“ ist ein Film, der bei vielen Leuten aufgrund seiner Absurdität und der fast schon etwas zu albernen Situationskomik eher Stirnrunzeln und Kopfschütteln hervorrufen wird.

In jeder Hinsicht ein stimulierendes „Mindfuck“-Erlebnis, bei dem Matsumoto zwar nicht gezielt versucht, Evolution und biblische Schöpfungsgeschichte gegeneinander auszuspielen, aber den Zuschauer dennoch zum Schluss mit einer metaphysisch anmutenden Bilderflut hinsichtlich der Entstehung unserer Erde bombardiert.

„Symbol“ lässt einen zwar extrem verwirrt zurück, aber dafür hat einen Matsumoto bis dahin äußerst clever und humorvoll unterhalten können.