SWITCH CLASSICS - DIE KOMPLETTE DRITTE STAFFEL

Auch wenn ich den Großteil deutscher Comedy abgrundtief hasse, muss ich zugeben, dass ich für „Switch“ phasenweise durchaus eine große Schwäche hatte, da man hier in gewisser Weise noch den anarchischen englischen „Monty Python“-Humor spüren konnte, so wie hier das Fernsehen und seine Formate parodiert wurden, ähnlich wie auch bei Kalkofe.

Und der dritten Staffel kann man auf jeden Fall noch einen hohen Qualitätsstandard bescheinigen, hier sind schon einige Brüller dabei, auch wenn die humoristische Allzweckwaffe Bernhard Hoecker ein paar Mal zu oft „raus“ ist, dieser „Switch“-Klassiker ist einfach inzwischen zu abgenudelt.

Ansonsten funktionieren die meisten Parodien ganz prächtig. Das Personal wurde teilweise ausgetauscht und besteht 1999 aus Bernhard Hoecker, Michael Müller, Petra Nadolny, Peter Nottmeier, Susanne Pätzold sowie den Neuzugängen Bettina Lamprecht und Michael Kessler, die sich mal mehr mal weniger tiefsinnig durch Fernsehformate wie „Hitlers Helfer“, „Hinter Gitterchen“, „Naddels Welt“, „Traumhochzeit“ oder „Miami Vice“ blödeln.

Mein Favorit ist allerdings „Kommissar Klefisch“, wo der arme Willy Millowitsch verarscht wird, der auch noch im selben Jahr verstarb, was einem fast schon ein schlechtes Gewissen bereitet, aber andererseits wird hier die Biederkeit und Verschnarchtheit deutscher Krimiserien so wunderbar auf den Punkt gebracht, dass man sich nur vor Lachen ausschütten kann – und die Kölner Mentalität bekommt auch ihr Fett weg.

Die gut 300 Minuten von „Switch“ machen nach wie vor viel Spaß – eine der wenigen wirklich gut funktionierenden deutschen Comedy-Serien, der man fast schon einen gewissen Suchtfaktor unterstellen muss.

Eine gute Geldanlage, würde ich sagen.