Dieses Album ist eine Familienangelegenheit. Beinahe. Drei Geschwister und ein Freund spielen Gitarrenpop und Punk im Stile von SAVES THE DAY und DOVER, nur besser. Das Cover ziert eine Kettensäge, sieht aber nicht böse aus.
CRUISER WEIGHT aus Texas legen auf "Sweet Weaponry" trotzdem furios los. Die kraftvolle, durchdringende Stimme von Sängerin Stella Maxwell absorbiert die Aufmerksamkeit des Hörers sofort.
Sie klingt so sexy, ein winziges bisschen heiser, hat Pop-Appeal und unglaubliche Melodien. CRUISER WEIGHT erfinden das Genre nicht neu, aber sie zeigen deutlich und mit unfassbarer Spielfreude und Leichtigkeit, was noch alles möglich ist in einer Musikrichtung, in der selbst Größen wie die GET UP KIDS bereits entnervt aufgegeben haben.
CRUISER WEIGHT haben stets eine gute Idee, einen überraschenden Übergang auf Lager, sind kreativ in der Verknüpfung der unterschiedlichsten Melodieläufe. Einem Lied in mittlerem Tempo folgt garantiert der mitreißende Punkrock-Kracher.
Und genau im richtigen Moment greifen auch die Jungs zum Mikrofon und unterstützen Stella mit einigen derben Ohoho-Chören oder einer schönen Harmonie. Die Gitarren rocken, der Bass rollt und sorgt für den passenden Groove, der Schlagzeuger gibt alles.
Lars Ulrich ist wahrscheinlich nicht mehr der Einzige, der nach dem Konzert mal kurz im Sauerstoffzelt verschwinden muss. Für die ganz ruhigen Momente ist im Kosmos von CRUISER WEIGHT trotzdem noch Platz.
Was können die eigentlich nicht? Für die Texaner ist diese Platte erst der Anfang, für den Musikstil das glückliche Ende einer langen Entwicklung. Hört es euch an, denn so wird's gemacht.
(52:16) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Arne Koepke