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SWAMP DOGG

Sorry You Couldn’t Make It

Der originale „D-O-double-G“ war stets stolz darauf, noch vor Snoop das zweite G an seinen Künstlernamen gehängt zu haben. Nach bewegtem Leben mit unglaublich vielen mega einflussreichen Platten im Niemandsland zwischen Muscle Shoals-Funk und verzweifeltem Nashville-Outlaw-Country hat der alte Herr mit stattlichen 77 Jahren nun ein überzeugendes Alterswerk eingespielt.

Swamp kann dabei mit seinem unnachahmlichen Gesang bezaubern, und mit den zehn Songs von „Sorry You Couldn’t Make It“ kann man sich beinahe vorstellen, wie Otis Redding wohl heutzutage klingen könnte.

Die Entspanntheit des durchweg sehr beseelten Materials hat eine angenehm versöhnliche Komponente, ohne allzu sehr in Schmuse-Soul-Banalitäten abzudriften. Das Album entstand im Sound Emporium in Nashville, unterstützt von einer gewieften Studioband unter Leitung von Keyboard-Virtuose Derick Lee.

Als Leadgitarrist macht Jim Oblon eine beachtlich gute Figur mit Licks, die einiges von Steve Croppers leichtfüßigen Arpeggien übernommen haben. Gleich bei zwei Songs ist Dogg im Duett mit der Folk/Country-Legende John Prine zu hören, etwa bei der leicht psychedelisch angehauchten Ballade „Memories“.

Ein enorm tiefes Album ist dem Ausnahme-Crooner gelungen, Swamp Dogg bewegt sich mit seiltänzerischer Sicherheit, sein Country-Funk besitzt eine spektakuläre, aber stets unaufdringliche Schönheit.