Was die düsteren Finnen uns auf ihrem neunten Album präsentieren, spielt mittlerweile in einer ganz eigenen Liga. SWALLOW THE SUN haben sich über die letzten 23 (!) Jahre kontinuierlich weiterentwickelt, sind eigene Pfade gegangen, haben ihren melancholischen Doom Death manchmal etwas klassischer, manchmal etwas moderner interpretiert, ohne jedoch ihre Wurzeln zu vergessen. Auf der neuen Scheibe lassen sie abermals enorm viel Licht zu, das an manchen Teilen die Schatten mittlerweile doch deutlich überstrahlt, um mal in der Analogie des Albumtitels zu bleiben. Doch dabei sind großartige Songs entstanden, die passender zur aktuellen Jahreszeit nicht sein könnten. Allen wohnt eine immense Erhabenheit inne, die sich in ausufernden Melodien, tieftrauriger Melancholie und eruptiven Death-Metal-Momenten offenbart. Allein die Gitarrenarbeit auf diesem Album ist sensationell, die lang gezogenen und verspielten Soli im Titeltrack oder in Songs wie „Under the moon & sun“ und dem sehr passend betitelten „November dust“ sind nur ein paar Beispiele dieses insgesamt sehr stimmigen Albums, das zum schwelgen und nachdenken und sich verlieren einlädt. Am Ende sitzt man ziemlich geplättet da, aber weniger erschlagen sondern vielmehr davon beflügelt, auf diese ganz besondere Reise gegangen zu sein. Grandiose Platte, die die Band abermals zu den ganz großen ihres Genres zählen lässt.
© by Fuze - Ausgabe #109 Dezember 2024 /Januar 2025 2024 und Philipp Sigl