„black metal metal atmosphericblackmetal cascadianblackmetal doom usbm Berlin“ – das sind die Tags, mit denen Vendetta Records aus Berlin das „Livslede“-Album von SUNKEN markiert hat. Manchmal würde man es sich als Journalist auch so einfach machen können wie ein Label oder Händler: einfach ein paar Tags raushauen und die Sache ist klar. Schwer wird es ja erst, wenn man Worte finden, etwas erzählen soll – das tut das Label aber nicht. SUNKEN kommen aus Aarhus, Dänemark, gründeten sich 2012, 2014 kam ein erstes Tape, 2017 das Album „Departure“, und wer angesichts der fünf monumentalen, atmosphärischen Stücke auf „Livslede“, dem Wechsel von fast schon zu meditativen Zwecken taugenden Passagen und unfassbarer Raserei nicht an WOLVES IN THE THRONE ROOM denken muss, der kennt letztere wohl nicht. Und da diese schon wieder viel zu lange auf ein neues Album warten lassen, nehmen ich SUNKEN mit, gebe mich dieser betörenden Raserei gerne hin. Für mein Empfinden ist die Musik einer Band wie SUNKEN kein Stück extrem, mich beruhigt dieses sich Überlagern von bisweilen an einen Soundtrack erinnernden sphärischen Sounds und Black-Metal-Geballer eher als dass es mich aufpeitscht. Gelungen ist auch das Artwork von Emil Underbjerg, das klassisch als Linolschnitt entstanden ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Joachim Hiller