SUNDAY REEDS

Drowning In History

Heiße Anwärter auf den „Psychocandy-Gedächtnispokal" der JESUS & MARY CHAIN-Epigonen. Endlich mal eine Band, die es annähernd schafft, in die großen Fußstapfen der Reid-Brüder zu treten, ohne gleich hinzufallen.

Allerdings ist das auch nicht unbedingt schwer, wenn man sich wie beim ersten Stück an ein Originalriff von TJAMC hält und einfach einen JOY DIVISION-Basslauf dazu gibt. Da aber die Herren Reid keinen Feedbacklärm mehr produzieren und auf Konzerten schon lange nicht mehr nach 30 Minuten die Bühne verlassen, klafft hier eine riesige Lücke, die man ruhig einmal füllen kann.

Die SUNDAY REEDS entfernen sich gerade so weit wie es nötig ist, um nicht als Coverband durchzugehen, sind aber mindestens so nah dran, dass man als Besitzer einer durchgescheuerten „Psychocandy"-LP frisches Blut riecht.

Das monotone Schlagzeug, die fiesen Feedbacks, der einfühlsame (hier weibliche) Gesang, der dem Ganzen die nötige Melodie gibt, es ist alles da, was das Herz eines melancholischen Teenagers (und meines) erfreut.

So nah am Original wie dieses Duo war bisher kaum einer.