SUICIDE KINGS

Spätestens nach dem sensationellen Erfolg von Quentin Tarantinos zweiten Spielfilm „Pulp Fiction“ von 1994 entstanden in Folge jede Menge Filme, die sich bewusst „tarantinoesk“ gaben beziehungsweise dem Vorwurf ausgesetzt waren, Tarantino mal mehr mal weniger gelungen nachzueifern.

Bereits mit seinem ersten Kinofilm „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“ hatte Tarantino seine Art des Filmemachens maßgeblich definiert, dass sich durch karikaturhaft übersteigerte Gewaltszenen, lange, teils selbstverliebte Dialoge und jede Menge Zitate aus Popkultur und Filmgeschichte hervorhob, was aber vor allem durch eine raffinierte Erzählstruktur seinen besonderen Reiz entwickelte.

Der US-Regisseur Peter O’Fallon, der überwiegend fürs Fernsehen gearbeitet hat, darf sich sicherlich nicht beklagen, dass man bei „Suicide Kings“, einem seiner wenigen Kinofilme, von „tarantinoesk“ spricht.

In „Suicide Kings“, basierend auf der Kurzgeschichte „The Hostage“ von Don Stanford, geht es um paar Studenten, die einen von Christopher Walken gespielten Mafiosi entführen, der ihnen mit seinen Kontakten helfen soll, die entführte Schwester eines der Studenten aufzuspüren.

Eine ziemliche Schnapsidee, die natürlich zum Scheitern verurteilt ist, zumal einer der Studenten ein falsches Spiel mit den anderen treibt. Darunter Sean Patrick Flanery („Der blutige Pfad Gottes“) und Johnny Galecki aus „The Big Bang Theory“, der hier darstellerisch nicht allzu beeindruckend wirkt.

Die kammerspielartige Story und ihre Auflösung wirkt nach wie vor ziemlich unglaubwürdig und unnötig kompliziert, und so lohnt das Ansehen vor allem wegen Walken, der gefesselt im Sitzen die ganzen Jungdarsteller locker an die Wand spielt.

Die Blu-ray-Premiere im schicken Mediabook ist aber auf jeden Fall gelungen und wartet mit reichlich Bonusmaterial auf, darunter auch zwei alternative Enden.