Ist es jetzt Altersmilde oder der Bandfaktor, dass SUDDEN INFANT plötzlich so „normal“ und „genießbar“ klingen? Sieht man von den radikalen und teilweise sehr zynischen Texten ab, ist das Gehörte hier nur technisch einwandfreier, gut strukturierter und produzierter, geschmeidiger Jazzpunk, wie ihn zum Beispiel THE EXX schon vor gefühlten tausend Jahren besser und intensiver hinbekommen haben.
Im Info wird auch was geschrieben von „sich öffnen“ oder „aus der Enge des Undergroundszene befreien“. Für meinen Geschmack ist das gewöhnliche, leicht sperrige Dudelei ohne jeglichen, beißenden oder verstörenden Überraschungsmoment und im Vergleich zum Vorgängeralbum kommt das einen Erdrutsch gleich.
Mag sein, dass so was in der neuen Welt Weiterentwicklung genannt wird, ich lege so etwas eher unter Identitätsverlust ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #141 Dezember/Januar 2018 und Carsten Vollmer
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