SUBVERSIV

Kinder der Nacht CD-R (Demo)

Ruppiger Deutschpunk, bei dem gelegentliche Ska-Einschübe ebenso auffallen wie der extrem rauhe Gesang des Sängers: Die neue Punkband kommt aus Freiburg und präsentiert auf ihrer CD acht Stücke in englischer und deutscher Sprache.

Sieht man von der schlechten Aufnahmequalität ab, die den Zugang zu den Stücken erst einmal erschwert, ist das Demo ziemlich gut. Textlich fährt die Band eine politisch-zynische Schiene; hier wird nicht plakativ-parolenhaft gegen Staat, Bullen und Gesellschaft gereimt, stattdessen gibt es eine bissige Hymne auf die "Schöne Stadt" oder auf das "Land der glücklichen demokratischen Leichenwürmer".

Angesichts der textlichen Armut, mit der man in Deutschpunkland häufig konfrontiert wird, ist das extrem erfreulich. Musikalisch wird gerumpelt, was das Zeugs hält, wobei die örtliche Metaller-Gewerkschaft glücklicherweise aus dem Proberaum verbannt wurde.

Aber: Stücke, die länger als vier Minuten dauern, sind nicht Punk - da rutscht glatt eine pubertäre Begeisterung für Rhythm'n'Blues durch (und für "Eye of the tiger", seufz) ... Wenn man sich da manche Passage anguckt, ist der Rhythm'n'Blues-Vergleich nicht mal falsch; das klingt wie anno 1979 bei uns im Jugendzentrum.

Würde die Band einige Stücke schneller und rotziger spielen, wären sie kürzer, punkiger und besser. Der gute Anfang ist aber mal gemacht ... (07/10)