IMAAD WASIF WITH TWO PART BEAST

Strange Hexes

Ende letzten Jahres erschien Imaad Wasifs drittes Soloalbum „The Voidist“ auf Tee Pee, jetzt legt Viva Hate dessen zweite, offenbar ursprünglich im Alleingang veröffentlichte Platte „Strange Hexes“ neu auf.

Bisher trat Wasif aber vor allem als Mitglied von Lou Barlows THE FOLK IMPLOSION in Erscheinung oder als Tour-Gitarrist der YEAH YEAH YEAHS, wo er auch im Vorprogramm zu sehen war. Offen gesagt hatte mich „The Voidist“ nicht so vom Hocker gehauen, auch wenn Wasif durchaus in der Lage war, auf handwerklich hohem Niveau trippige, psychedelische Folk-Rock-Nummern mit leichter Hardrock-Kante abzuliefern, die aber keine wirkliche Ausgewogenheit zwischen strapaziöser Dudeligkeit und gelungenen atmosphärischen Parts herstellen konnten.

Insofern entpuppt sich der Vorgänger „Strange Hexes“ als erfreuliche Überraschung, der zwar ein ähnliches Rezept vorzuweisen hat, aber dafür die eindeutig besseren Songs. Denn Wasif bedient sich dabei des schön ausgewalzten Gitarren-Feedbacks von DINOSAUR JR., ELEVENTH DREAM DAY und CRAZY HORSE als effektive Höhepunkte von insgesamt sehr melodischen Songs, die naheliegenderweise an Lou Barlows Songwriting erinnern.

Klingt mal wieder nach einer höchst unoriginellen, leidlich netten Angelegenheit, aber „Strange Hexes“ besitzt dennoch eine erstaunliche Langzeitwirkung. Man hat das natürlich alles schon mal gehört, aber eben schon lange nicht mehr so gut, mal abgesehen von den Originalen, denn Wasif legt genau das richtige Feeling an den Tag, um einem diese Sorte rauen, immer leicht verzerrten, aber dennoch sehr „weichen“ Ami-Rocks überzeugend zu verkaufen.

Man möchte fast nichts anderes mehr hören.