Mit „Slanted And Enchanted“, „Crooked Rain“ und „Wowee Zowee“ hatten PAVEMENT in den Jahren 1992 bis 1995 vielleicht drei der essentiellsten Platten im Indie-Bereich aufgenommen, wobei man die Band komischerweise eher in England als in den USA verortete, woher sie tatsächlich stammte.
Wer PAVEMENT allerdings bei ihren letzten Konzerten kurz vor der Auflösung im Jahr 1999 erlebte, bekam es mit einer Band zu tun, die auf erschreckende Weise von sich selbst gelangweilt war.
Sänger/Gitarrist Stephen Malkmus machte danach solo weiter, aber keines seiner bisherigen Alben erwies sich als so zwingend wie das PAVEMENT-Frühwerk. Aktuell erscheint mit „Sparkle Hard“ das siebte Malkmus-Album, das ebenfalls wieder nach gemäßigteren und weniger schrägen PAVEMENT klingt, womit sich alte Fans sicher gut arrangieren können.
Neben einem gelungenen Country-Duett mit Kim Gordon wird man hier mit dem weniger gelungenen Einsatz eines Stimmverzerrers beim Song „Rattler“ konfrontiert. Insgesamt muss man Malkmus aber zugute halten, dass er immer noch ein charakteristischer und origineller Singer/Songwriter ist, der den früheren PAVEMENT-Sound durchaus erfolgreich zu variieren versteht.
Sicherlich kein Vergleich zu einem Geniestreich wie „Slanted And Enchanted“, aber immer noch geschmackvoller Indierock auf hohem Niveau, der aber manchmal etwas aufregender sein könnte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Thomas Kerpen