Zwischen John Krasinskis „A Quiet Place“ und Akiva Goldsmans „Stephanie“ gibt es interessante Parallelen. In beiden Filmen wird man mit einem Endzeit-Szenario konfrontiert, dessen Hintergründe nicht näher beleuchtet werden (was natürlich auch auf zig andere Filme dieser Art zutrifft), der Schauplatz ist wie bei einem Kammerspiel vor allem auf ein Haus und die direkte Umgebung beschränkt und eines der beherrschenden Themen ist das der Elternschaft in einer Extremsituation.
Während Krasinski daraus ein stylisches Monster-Spektakel gemacht hat, backt Goldsman hier bei seiner zweiten Regiearbeit deutlich kleinere Brötchen, obwohl er als Drehbuchautor und Produzent eigentlich eine gute Reputation besitzt und etwa sein Drehbuch für „A Beautiful Mind“ 2002 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Die Kritiken für „Stephanie“ fielen eher mittelmäßig aus, was sicherlich daran liegt, dass der Film nie seine preisgünstige Direct-to-Video-Natur verbergen kann, auch wenn die Spezialeffekte sehr effektiv und glaubwürdig eingesetzt wurden.
Dabei ist „Stephanie“ hinsichtlich seiner Umsetzung smarter als viele andere aktuelle Filme im Bereich Horror und Science Fiction, und wird fast alleine von der 13-jährigen Shree Crooks geschultert, von der man sicherlich noch viel hören wird.
Die spielt die titelgebende Stephanie, die von ihren Eltern alleine zuhause zurückgelassen wurde. Man tippt hier erst mal auf das übliche Zombie- oder Außerirdischen-Szenario, aber anscheinend wird das Mädchen von einer rätselhaften übernatürlichen Kraft beherrscht, also eine Art von dämonischer Besessenheit.
Erst als Stephanies Eltern plötzlich wieder auftauchen, bringt Goldsman diesbezüglich Licht ins Dunkel und weckt damit angenehme Erinnerungen an den Science-Fiction-Horror-Klassiker „Das Dorf der Verdammten“ von 1960.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Thomas Kerpen