Sie ordnen sich selbst dem Genre Schlagerpunk zu – und liegen damit goldrichtig. Schließlich besingen sie, Barden des schlechten Geschmacks gleich, zeternd und greinend und weinend und stets augenzwinkernd die holde Weiblichkeit in Person von „Helene“, „Annika“ und „Meine Sahneschnitte“, huldigen dem Schnodder („Hatschi“), sind „Ritter der Liebe“ und fahren überhaupt Achterbahn im „Königreich der Emotionen“. Aber sie tun all das mit derart viel Charme, Liebe zum Witz und Leidenschaft fürs Wortspiel, dass man weder enttäuscht noch entsetzt sein kann. Das hier ist guter Schlager. Der einzig wahre! Diese Leverkusener sind schlichtweg Poeten der Blödelpunk-Kunst und somit in ihrer Stadt der absolute Gegenpol zu den martialischen Todernst-Punks OHL. Und Frontmann Johnny Lovegood möchte ich sowieso mal beim Rezitieren klassischer Gedichte auf offener Bühne erleben. Könnte ein Fest werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Frank Weiffen