START

Initiation CD

Besser spät kapieren, was Sache ist, als nie: THE START gründeten sich 1998, unterschrieben ein Jahr später bei "The Label", dem völlig gefloppten Ableger der Management-Company The Firm - und durften dann erstmal zwei Jahre warten, bis ihr Album veröffentlicht wurde und sie den Arschtritt bekamen, weil "The Label" nicht mehr existierte.

Also zurück auf Los, die Warped-Tour mitgespielt, dort jemandem von Nitro aufgefallen, sich weiterhin den Arsch abgetourt und jetzt mit einem neuen Album am Start. Die Band selbst betont dabei immer wieder, wie Punk sie doch sei, dass sie mit Fashion-Punks und den Scharen schwarze T-Shirts tragender Kids nichts am Hut habe - und klingt dann leider doch irgendwie so.

Obwohl, man verstehe mich nicht falsch, "Initiation" ist ein durchaus interessantes Album, das vor allem vom kratzigen, rauhen Organ der sweet aussehenden Frontfrau Aimee Echo lebt. Der Haken ist für mich die Musik: Ein paar der Songs sind okayner Punkrock, viele andere klingen aber so dermaßen nach stadiontauglichem Alternative-Rock, dass das "Wir sind Punk"-Getue nicht gerade glaubwürdig wirkt.

Dazu kommt dann noch so ein leichter Goth-Touch (hey, da wird aber mal gerne bei SIOUXSIE & THE BANSHEES geklaut), der von der Optik nur noch untermauert wird. Eigentlich möchte man THE START mögen, doch die mainstreamige Glattheit, die sich durch das ganze Album zieht (und ich dachte, die Band sei nicht mehr auf einem Major ...), verdirbt viel.

Mag sein, dass die Band in einem kleinen Club ganz anders rüberkommt, hier dagegen wirkt sie ziemlich beliebig. Schade. (51:01) (05/10)