Das Jahr fängt gut an. Neben SUN DIAL, die wieder da sind, tauchen auch die Ethno-Psychedelicer BLACK SUN ENSEMBLE wieder aus den blubbernden Tiefen auf. Anfang der 90er brachten sie auf dem legendären Reckless-Label, das sich auch für die frühen BEVIS FROND-Veröffentlichungen verantwortlich zeigte, zwei Alben heraus, um anschließend wieder für viele Jahre in der Versenkung zu verschwinden.
Ende der 90er erschien noch ein Album namens "Sky Pilot", welches ich aber leider nie zu hören bekam. Die Band betrat auf alle Fälle mit ihren frühen Alben psychedelisches Terrain, das gespeist von World Music eine ganz eigene Genialität an den Tag legte.
Abgerundet mit Jazz-Elementen bewies die Band, dass mehr möglich ist, als man in anderen oft eingefahreneren Schienen zu hören bekam. Und als wären die letzten dreizehn Jahre nicht gewesen, machen BLACK SUN ENSEMBLE um Mastermind Jesus Acedo genau da weiter, wo sie einst den Pfad verlassen haben.
Damals wie heute geht der Trip auf eine allumfassende Reise durch Ebenen, die oftmals instrumental sind, aber an keiner Stelle das Gefühl aufkommen lassen, langatmig oder zu experimentell zu werden.
Mehr Ethno- als World-Elemente diesmal und an einigen Stellen regelrecht düster, wie beim Titelstück "Starlight". Es findet sich tatsächlich kein einziger Ausfall auf der CD, und selbst wenn es bei "Sun Beam Angel" mal nahezu romantisch wird, weiß man als Hörer, dass es an eben dieser Stelle genau so sein muss.
Auch hier besonders schade, dass es sich mal wieder nur um eine CD handelt. So was muss auf Vinyl! (59:55) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Claus Wittwer