KLANGWART

Stadtlandfluss

Ich weiß nicht genau, wie oft diese CD nun schon angelaufen oder durchgelaufen ist und wie selbstverständlich sie in Schleife noch weiterläuft. Andere CDs, das gebe ich gerne zu, haben es diese Woche wirklich mehr als schwer, dazwischen zu kommen.

KLANGWART schaffen es einfach jedes Mal, mich mit ihrem durchgehenden Monumental-Ambient-Track „Stadtlandfluss“ zu fesseln. Die Unterteilung in sieben Untertracks halte ich für absoluten Blödsinn und sehe diese Markierungen eher als Orientierungspunkte auf einer Art Reiseroute.

Wem die CD zu kurz erscheint, dem sei vorweg gesagt, es passiert soviel in diesen knapp 35 Minuten, damit würden andere Ambient-Projekte ihr gesamtes Lebenswerk ausfüllen können. Den Sog und die Intensität, die dieser Track entwickelt, ist erschlagend.

Was sehr ruhig und getragen beginnt, dreht und zieht sich immer weiter auseinander und entwickelt sich zu einer epischen Klanglandschaft und kosmischen Meditation, bis es dann in einer einzigen Implosion in sich zusammenbricht, aber den Keim der Wiederauferstehung in sich trägt.

Und wenn ich mich nicht verhört habe, beginnt und endet diese CD mit ein und dem selben Ton, was der Unendlichkeit entsprechen würde. Dieses wirklich tolle Konzeptalbum kann man ohne Abstriche in eine Reihe mit den Meisterwerken von TANGERINE DREAM (Mitte 70er-Phase) und den rein elektronischen Arbeiten von POPUL VUH stellen.