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SPURV

Brefjære

Dass es eine Band wie SPURV zu Pelagic Records zieht, war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Nach dem Release der ersten beiden Alben, war es das 2018 veröffentlichte „Myra“, das der Band größere Aufmerksamkeit bescherte. Mit „Brefjære“ legt die Band aus Norwegen nun ein weiteres Album vor, das dem cinematischen Ansatz ihrer Musik folgt. Tatsächlich wirkt auch das wieder wie ein Soundtrack, der mit hoher Dynamik und Gelassenheit anmutig beginnt. Zwischen mesmerisierenden Gitarren sind es die Streicher, die die Hörer:innen in eine Traumwelt entführen. Mit pulsierenden Beats und einer typischen Post-Rock-Dramaturgie blähen sich einzelne Tracks zu ihrer Klimax auf. „Som skyer“ beispielsweise wartet mit großen Tremolo-Gitarren und Gitarrenwänden regelrecht auf die Erlösung in einem großen Finale. „Brefjære“ ist allerdings kein Album, das Hits hat, die es zu hören gilt, sondern funktioniert genretypisch am besten in Gänze. So liefern SPURV ein weiteres Mal Musik, die zum Genießen einlädt und massive Klänge mit dezent minimalistischen Passagen kontrastiert. Das kann überwältigend sein, erweist sich jedoch nie als träge, auch nicht bei Tracks von über zehn Minuten Länge. Der Grat zwischen emotionaler Erregung und Entspannung ist dabei oft sehr schmal, der Balance-Akt gelingt aber mit Bravour.