SPUNK

Gabriel S. Moses

Im Gegensatz zu einem Herrn aus dem Saarland heißt dieser hier wirklich so: Gabriel S. Moses stammt aus Israel, lebt in Berlin, er zeichnet und er stammt aus der Hardcore-Szene. Das alles zusammengenommen führte zu diesem Graphic Novel, der (nicht die, siehe Titel, weil „der Roman“, nicht „die Novelle“, aber das nur am Rande) kein typischer in Panel-Kästchen aufgeteilter Comic ist, sondern in so einer Art „stream of conscience“-mäßigen, tagebuchartigen, blog-liken Weise wiedergibt, was Moses so durch den Kopf ging.

Da geht es um Szene-Themen, um Emo-Kids, um Punk-Songs, und dazu verwischt aussehende Bilder, mal ganzseitig, mal kleinformatig, während andere Seiten nur durch die deutschen Übersetzungen der ursprünglich auf Englisch verfassten Texte gefüllt werden.

Ehrlich gesagt bin ich nur mäßig begeistert, zu verfahren und unkonkret sind die drei „Stories“, die eher Fragmente als eine durchgehende Geschichte darstellen. Man mag mich für einen Banausen halten, aber ich mag meine Bildergeschichten eben etwas strukturierter.

Mehr her gibt der Anhang, der einerseits eine (unkommentierte) Liste israelischer Punk- und HC-Bands enthält, andererseits ein ausführliches Interview mit dem Autor, das wirklich aufschlussreich ist.

Zum anderen gibt’s als Dreingabe eine CD-Compilation, auf deren Cover steht „Israelische Underground Bands – von Punkrock und Ska bis HipHop und Metal ...“. Ich kannte von den 16 Bands bislang nur USELESS ID – wieder was dazugelernt.