SPRENGSATZ

Split CD

Uiui, gucken die fünf Kerle auf dem Promo-Foto aber böse ... Vielleicht muss man so in die Kamera schauen, wenn man aus dem christlichen Paderborn kommt und ausgerechnet Metal-Punk spielt wie SPRENGSATZ.

Immerhin ist die Band, die es seit 1993 gibt, konsequent: Der Sänger grunzt und brüllt, dass es eine wahre Freude ist, und die Instrumentierung bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen Metal und Punk, auf dem Bands wie G.B.H.

und BROKEN BONES schon in den 80er Jahren balanciert sind. Das fand ich aber damals schon nicht sehr ansprechend, insofern bin ich bei SPRENGSATZ voreingenommen. Musikalisch wird kein Stumpfmetal-Oi!-Klischee ausgelassen, und textlich greift die Band tief in die Deutschpunk-für-Arme-Schublade.

Da rumpeln die Reime, das klotzen die Parolen: "Europa braucht ein neues Heer, wie wär's denn mit der Bundeswehr" heißt es im Stück "K-FOR", und "Heckenschützen lauern überall, Heckenschützen töten ohne Qual" reimt die Band bei "Heckenschütze".

Immerhin besitzt SPRENGSATZ den politischen Weitblick, "Arbeit ist scheiße, egal auf welche Weise" zu schreien. Die Band ist nur für eisenharte Deutschpunker und EXPLOITED-Fans dauerhaft anhörbar.

Es ist übrigens bezeichnend, dass das einzige Stück auf dieser CD, das mir gefallen hat, den hübschen Titel "Soziale Entstellung" trägt und - natürlich! - eine Coverversion eines SOCIAL DISTORTION-Stückes ist.

Grausig. (1)