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SPOT MCRACKIN

Isolation Therapy

Sandy Hyde ist wieder auf den Hund gekommen. Zack, die Schlappohren aufgesetzt und der pandemischen Tristesse mit Kreativität getrotzt. Bereits seit 1995 trommelt er für die kanadischen Pop-Punks McRACKINS, als Sänger von DIRTBAG REPUBLIC mimt er zudem den Front-Cowboy. Und zwischen diesen beiden Polen pendelt sich sein absolut Gassi-taugliches Solowerk „Isolation Therapy“ ein. Wie es sich für einen richtigen Vierbeiner gehört, pinkelt Spot mal hier und da an den Rock’n’Roll-Lattenzaun, kläfft ein paar Glamrock-Passanten an oder flitzt dem Punkrock-Knochen hinterher. Schnell wird klar: Sandy ist nicht ganz reinrassig, sondern eine echte Promenadenmischung. Das liegt auch an seinen musikalischen Mitstreitern, die sich aus seinen Hauptbands sowie den PROZACS und SUICIDE BOMBERS rekrutieren und hier gemeinsam auf Stöckchenjagd gehen. Und was dabei im Zwinger abgeht, klingt nach einer dicken Portion NEW YORK DOLLS, einem Napf RAMONES und einer Handvoll Leckerlis à la HANOI ROCKS. Vor allem sein angerauhtes Gebelle hat Ohrwurmcharakter und erinnert in puncto Inbrunst manchmal gar an AGAINST ME!. Bei jedem Song möchte man sich direkt von der Leine losreißen und wie tollwütig über die Wiese hecheln. Oder um es für zweibeinige Leser etwas anschaulicher zu machen: Die Faust in die Höhe recken und lauthals mitsingen. Wer braucht da schon Halsband und Beißkorb?