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Slow

SPORT aus Lyon melden sich mit einem neuen Album zurück und auf den ersten Blick, den ersten Hördurchgang, ist alles wie zuvor: „Slow“, das mittlerweile dritte Album der 2011 gegründeten Band, bewegt sich erneut sehr ziel- und treffsicher im Neunziger-Jahre Emo- und Indierock-Gewand.

Im Gegensatz zu Bands wie AMERICAN FOOTBALL herrschen dabei eher warme Töne als eine depressive Stimmung und Lethargie vor. Dazu tragen die oft sehr hymnischen Vocals bei, die der Band einen teilweise latent punkigen Anstrich geben.

Glücklicherweise wird es aber auch nicht so hektisch und zerfahren wie oft bei JOAN OF ARC. Überhaupt sollte sich das mit den Referenzen langsam erledigt haben, denn auch wenn die Band sich deutlich an einen bestimmten Sound anlehnt, hören sie sich mittlerweile einfach wie sie selbst an.

Gesetzter und ruhiger als sonst fällt allerdings die B-Seite von „Slow“ aus. Die ist ein weniger langsamer, ruhiger und gesetzter geraten, wobei meist schöne Gitarrenideen Akzente setzen.

The best of both worlds ist dann „Trompe l’ennui“, das hymnische (französische) Vocals und längere instrumentelle Passagen vereint. Sehr schön auch der gänzlich ohne Worte auskommende letzte Song, der die Platte melancholisch ausklingen lässt.

Gute Band, die immer noch als Geheimtipp durchgeht. Das liegt womöglich auch daran, dass man sich den großen, aufdringlichen Momenten entzieht. Eine reife Platte!