Erstmal fällt mir die recht lieblose Präsentation auf, und wer das Albumcover auf den Kopierer legt und einen gebrannten Rohling mitschickt, der täte vielleicht besser daran, sich die Portokosten ganz zu sparen, denn Rezensenten sind verwöhnte Irre, die nach solchen Gräueltaten nicht selten schlaflose Nächte erleben.
Aber sie sind gutmütig, deshalb sehen sie auch immer hinter die Fassade. Dort findet man die KNIVES aus Birmingham. Eine Band, die der NME als die einflussreichste Gruppe aus Birmingham seit BLACK SABBATH bezeichnete, und damit wieder mal bewies, dass man sich auch um Kopf und Kragen schreiben kann.
Die KNIVES lassen online ein unglaubliches Namedropping über den Leser der Infos hereinbrechen, aber die Aufnahmen können qualitativ nicht mit denen von HOT CROSS, SHELLAC oder OXES mithalten, was mehrheitlich an der Produktion liegt.
Eine schlechte Idee waren die Pausen inmitten der Songs, es macht einfach keinen Spaß ausgebremst zu werden und simuliert lediglich Spielzeit. LIKE HURRICANE aus Canterbury haben etwas mehr Kohle in die Aufnahmen gesteckt, oder bringen mehr Erfahrung mit, jedenfalls klingen die drei Songs stringenter, zwingender, besser produziert und plätschern nicht so ziellos dahin.
Stilistisch erinnert das an BEAR VS. SHARK und in diesem Falle plädiere ich für den Underdog, obwohl die ganze Split-CD trotz aller Kritik eine schöne Sache ist. (36:46) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Eberhardt