SPIROU UND FANTASIO

André Franquin

Der sechste Sammelband der insgesamt achtbändigen von Carlsen aufgelegten Spirou-Gesamtausgabe aus Franquins Feder deckt die in den Jahren 1958 bis 1959 gezeichneten (teilweise aber erst wesentlich später veröffentlichte) Abenteuer „Gefangen im Tal des Buddhas“, „Im Reich der roten Elefanten“, „Tiefenrausch“ und „Der Liliput-Trick“ ab.

Ja, Franquin hat Spirou zum Klassiker gemacht, aber die Figur weder erfunden, noch war er der einzige Zeichner der Serie, die auch heute noch immer weiter fortgeführt wird. Die Bezeichnung Gesamtausgabe ist hier also ein wenig irreführend.

Zugegeben, eine Komplettausgabe von 1938 bis heute wäre wohl auch ein ziemlich irrwitziges Projekt aus nahezu endlos vielen Einzelbänden und mit nur wenig aussichtsreichen Verkaufszahlen.

Aber egal, auch in den hier abgedruckten Geschichten wurde Franquin eigentlich wieder von einer ganzen Reihe an Mitarbeitern unterstützt, ihn als alleinigen Autor durchgehen zu lassen, wäre da schon ein wenig anmaßend.

Insbesondere Greg, Roba und Jidéhem haben in dieser Zeit einen entscheidenden Anteil zum Gelingen und zur Weiterentwicklung der Reihe beigetragen. Inhaltlich durchzogen von gewohnt sprödem 50er-Jahre Humor und wortkalauernden Namensgebungen (Longplaying, Whiskypur, etc.), spielen die Autoren auch mit der Atom- und Fortschrittshörigkeit der Zeit: Eine mit Uran-Batterien betriebene Superwaffe im Taschenformat namens G.A.G.

Haha! Alles im Namen des Weltfriedens. Wer wissen will, woher die YPS-Inspirationen für ihre ewig seltsamen Gimmicks bezogen hat, muss diese Hefte einfach gelesen haben. Raketen-Auto, Würstchenzange und Zwei-Mann-U-Boot leben in diesen Geschichten ewig weiter.