Wer bin ich zu glauben, mir stünde ein Urteil über SOUNDGARDEN zu, die von vielen Rockmusikfans für eine der besten Bands der Neuzeit gehalten wird? SOUNDGARDEN, 1997 aufgelöst, sind seit 2010 zurück im Ring, begleitet von massiven Marketingaktivitäten, zu denen auch der Release einer ihnen gewidmeten Version des Guitar Hero-Spiels gehört, und parallel dazu wiederum erschienen verschiedene Version der „Telephantasm“-Best-Of-Compilation.
Höre ich mir nun nach Urzeiten mal wieder SOUNDGARDEN an – Ende der Achtziger und bis Mitte der Neunziger waren Chris Cornell und seine Band allgegenwärtig –, so wird mir schnell klar, warum ich nach den frühen Releases auf SST und Sub Pop nie mehr warm wurde mit der neben NIRVANA zu den Hauptdarstellern des Seattle-Grunge-Hypes gehörenden Band: Es ist Cornells knödeliger Hardrock-Gesang, der im breiten Soundspektrum dessen, was damals als „Grunge“ bezeichnet wurde, vom relativ punkigen Sound von NIRVANA recht weit entfernt war und mir trotz grundsätzlicher Sympathie für den brachialen, donnernden Sound der Band immer wieder den Spaß an den Songs vermieste – auch heute ertrage ich es kaum, „Birth ritual“ anzuhören.
Nun, es gibt weltweit Millionen Menschen, die das anders sehen, und so verabschiede ich mit dem an Loriot angelehnten Satz„Entschuldigung, das ist ja nur meine Meinung“ und ohne Punktevergabe aus dieser Besprechung.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Thomas Kerpen
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