KISS

Sonic Boom

Natürlich ist die Propagandamesslatte hochgelegt. Natürlich wird das neue Werk alles wegblasen (und das, obwohl Gene noch vor nicht all zu langer Zeit getönt hat, dass man nie wieder ein neues Album machen werde).

Und überhaupt. Wer seit Jahren Fan dieser Band ist, den kann eh nichts mehr schocken, weder halbgare Alben und Besetzungswechsel noch künstliche Hüften. Und jetzt kommt’s: „Sonic Boom“ ist richtig gut und überzeugend.

Eigentlich war bei der ganzen „Auf-die-Pauke-Hauerei“ nur eine klitzekleine Lüge dabei: dass man sich an den Siebzigern orientiert hätte. Denn was wir hier hören, erinnert in vielerlei Hinsicht an wirklich gute Alben wie „Asylum“ oder „Animalize“.

Aber eben auch an „Destroyer“, „Love Gun“ und „Rock’n’Roll Over“. Überraschend starke Songs haben die Herren Simmons und Stanley diesmal im Gepäck – Textzeilen wie „Some ladies love me, some ladies don’t“ inklusive.

Mein Vorsatz, dass KISS mich ein für alle mal am Arsch lecken können, wäre gesprengt, denn „Sonic Boom“ nicht abzufeiern würde allem widersprechen, was ich bin.