Dass das Rheinland lange Zeit französisch war, sollte jedem bekannt sein, der in Geschichte aufgepasst hat. Dass SOMA NOWAJA nach der Screamo-Spielart diverser Franzosenbands klingen, lässt sich so zwar nicht erklären, aber man braucht ja eine Einleitung.
Was so besonders an Franzosen-Screamo ist, ist, neben der Sprache, auch der Hang zum Melodischen, eine Annäherung an Emo, Indie oder Post-Rock. Man denke an Bands wie MIHAI EDRISCH oder DAÏTRO.
Damit wäre der Rahmen für SOMA NOWAJAs LP „Warten auf Klio“ auch schon abgesteckt. Es geht mal mehr, mal minder melodisch zur Sache, jedoch immer in einem sympathisch-rauhem Sound aus der Oldenburger Tonmeisterei.
So entfaltet sich über dem instrumentalen Unterbau die Geschichte von „Warten auf Klio“ in Kurzgedichten, nachzulesen im handvernähten Textbooklet, mitsamt Farbfotos. Schick gemacht, in schöner D.I.Y.-Ästhetik, 180-g-Vinyl – das passt alles zusammen.
So kann ich Freunden von deutschsprachigem Screamo mit Emo-Kante diese Platte wärmstens empfehlen und allen anderen, die es noch werden könnten, auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Julius Lensch