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MOEBIUS

Solo Works. Kollektion 7

2015 verstarb Dieter Moebius, einer der Pioniere zeitgenössischer elektronischer Musik, der hierzulande wie so oft erst spät oder unzureichend gewürdigt wurde. Vor allem mit seinem Partner Hans-Joachim Roedelius schuf er seit Anfang der Siebziger unter dem Namen CLUSTER (zuvor hieß man KLUSTER) spannende und innovative Klangwelten, hinzu kamen Kollaborationen der beiden mit Michael Rother (HARMONIA) oder Brian Eno. Auch bei Moebius’ Aktivitäten abseits von CLUSTER ergaben sich immer wieder spannende Kollaborationen wie mit Produzent Conny Plank, Mani Neumeier von GURU GURU oder Jürgen Engler von DIE KRUPPS. Für diese Compilation wählte Asmus Tietchens, der selbst schon seit Mitte der Sechziger mit elektronischer Musik experimentiert, neun Stücke aus der Zeit von 1983 bis 2017 aus (ein Track ist von einer posthumen Veröffentlichung mit Musik von Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“), die einen schönen Querschnitt aus Moebius’ sieben Platten umfassenden Soloschaffen liefern, zwischen Synthpop, Industrial, Noise, Ambient und Polyrhythmik, der seine verspielten wie experimentierfreudigen Kompositionen mit einer ausgeprägten Dada-Mentalität versah. Krautrock-Liebhaber werden das wahrscheinlich schon alles im Schrank stehen haben, aber als Einstieg oder Reminder, was das Schaffen von Moebius angeht, funktioniert das Ganze auf jeden Fall sehr gut.