Portland, OR hat ja von jeher den Ruf, ein steter Quell guter Bands zu sein, und auch wenn POISON IDEA sich live zuletzt heftigst demontiert haben, so sind sie doch unerreichte Helden. Spontan begeistern konnte ich mich jedenfalls für die OBSERVERS aus eben Portland, denn ihr Debütalbum ist wirklich ausgenommen gut, eigenwillig und eigenständig.
Die Band klingt, als sei sie direkt aus den frühen Achtzigern in die Jetztzeit gebeamt worden, und was man erst als recht dünnen, schwachen Sound wahrnimmt, gewinnt mit jedem Song mehr an Reiz.
Denn ohne, dass das nach bewusster Rückwärtsgewandtheit aussieht, knüpfen die OBSERVERS bei YOUTH BRIGADE, WIPERS und erstaunlicherweise auch bei den FALSE PROPHETS an. Die Platte ist von einer seltsamen, hoch melodiösen Leichtheit und Hymnenhaftigkeit, wie sie heute kaum noch eine Band drauf hat, und das, ohne es an der nötigen Härte fehlen zu lassen - und so eine gewisse ghoulige Halligkeit liegt auch noch über den Songs.
Wirklich eine erstaunliche Entdeckung, die ich jedem Fan genannter Bands nur ans Herz legen kann. (35:22) (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller