Der musikalische Output von Howard Eynon ist gelinde gesagt überschaubar. Eine einzige Langspielplatte brachte der Singer/Songwriter in den Siebzigern heraus, danach war und ist bis heute Sendepause. Eynon, geboren in Cambridgeshire, verschlug es in jungen Jahren nach Tasmanien, wohin seine Eltern auswanderten.
Dort zog es ihn zunächst zum Theater, Howard nahm Schauspielunterricht und konnte mit namhaften australischen Ensembles eine kleine Karriere beginnen, der Höhepunkt war gewiss 1978 eine Nebenrolle im Blockbuster „Mad Max“.
Neben seiner Schauspieltätigkeit widmete sich Eynon aber auch dem Songwriting, er spielte seit den frühen Siebzigern nahezu wöchentlich auf kleinen Bühnen, entweder Theater oder seine seltsamen eigenen Songs.
Psychedelische Folksongs auf Augenhöhe mit Giganten des Acidfolk wie Syd Barrett, Kevin Ayers oder Nick Drake, das war sein Markenzeichen Mit der Aufnahme zu „So What ...“ hat Eynon einen in Vergessenheit geratenen Meilenstein des Genres geschaffen.
Ein Dutzend verschrobener Songs voller surrealem Humor, extrem eigenbrötlerische Arrangements auf der Akustikgitarre, begleitet gelegentlich von einer Geige, einem Mellotron oder auch Klavier, Flügelhorn oder Kontrabass bestimmen das 1974 aufgenommene Album, das, obwohl sträflich übersehen und vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten, zu einem der besten Werke australischer Popmusik der Siebziger gehört.
Damals brachte das kleine Label Basket/Candle Records das Werk heraus, seit vierzig Jahren ist es ein heiliger Gral der Acidfolk-Bewegung. Schön, dass es nun wieder leichter zu bekommen ist, da eine Mint-Kopie des Originalalbums schon für den Wert eines gebrauchten Kleinwagens mit sechs Monaten TÜV den Besitzer wechselte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Gereon Helmer