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SNAKE EATER 2

In Ausgabe 158 war ich bereits auf den ersten Teil von George Erschbamers „Snake Eater“-Trilogie eingegangen, die er mit Lorenzo Lamas als Hauptdarsteller drehte, der in den 90er-Jahren mit der Actionserie „Renegade – Gnadenlose Jagd“ recht erfolgreich war. Sein Seifenoper-Schönlings-Image hinderte mich aber immer daran, ihn als Action-Darsteller ernst zu nehmen, aber Erschbamers drei „Snake Eater“-Teile, die mit der üblichen anspruchslosen Selbstjustizstory aufwarteten, waren ja ebenfalls alles andere als ernstzunehmende Action-Filme. Lamas spielt darin Jack Kelly, früher Mitglied einer Spezialeinheit der US Army, der sich bei der Jagd auf Kriminelle über Recht und Gesetz hinwegsetzt. Teil 1 wartete dabei mit einer teils haarsträubenden Verquickung von unpassender alberner Komik und erschreckend menschenverachtendem Sadismus auf, was erklärt, warum er bis 2014 indiziert war und immer noch eine FSK-Freigabe „ab 18“ besitzt. Ähnlich sah es beim bis 2015 indizierten „Snake Eater 2“ („Snake Eater II: The Drug Buster“) aus, der auf Video „Snake Eater’s Revenge“ beziehungsweise „Snake Eater’s Rache“ (inklusive Deppenapostroph) hieß und jetzt ebenfalls bei NSM Records als Einzel-Blu-ray-Release in guter Qualität erschien. Für mich der erfreulichste Teil der Reihe (Teil 3 ist relativ überflüssig), da Erschbamer das Ganze mit einer sympathischen Over-the-top-Qualität versieht, wodurch diese hanebüchene Karikatur eines Action-Films auch dank einiger „Einer flog über das Kuckucksnest“-Motive überraschend goutierbar ist. In „Snake Eater 2“ landet Kelly wegen angeblicher Unzurechnungsfähigkeit in einer psychiatrischen Anstalt und führt von dort aus einen Privatkrieg gegen besonders verruchte Drogenhändler.