Foto

SNAKE EATER

Der inzwischen 63-jährige Lorenzo Lamas kann auf eine respektable Karriere als Schauspieler in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zurückblicken, die 1978 mit einer Nebenrolle in „Grease“ begann, auch wenn sich vieles davon in der B-Liga abspielte. Aufgrund seines Seifenoper-Schönlings-Image habe ich ihn aber nie als ernstzunehmenden Action-Darsteller ansehen können, auch wenn zu seinen größten Erfolgen die fünf Staffeln umfassende 90er-Jahre-Actionserie „Renegade – Gnadenlose Jagd“ gehört. Sympathischer machte ihn auch nicht gerade, dass er in den letzten Jahren als Trump-Supporter in Erscheinung trat. Zu seinen Frühwerken gehört „Snake Eater“ vom relativ talentfreien Regisseur George Erschbamer, mit dem Lamas auch noch zwei Fortsetzungen drehte. „Snake Eater“ war nach seiner Veröffentlichung auf Video bis 2014 indiziert, was nicht weiter verwundert, wenn man sich die haarsträubende Verquickung von unpassender alberner Komik und erschreckend menschenverachtendem Sadismus anschaut, die in dieser anspruchslosen Selbstjustizstory präsentiert wird. Inzwischen ist der Film auch in guter Qualität auf Blu-ray erschienen – neben einem schon auf DVD enthaltenen Interview mit Lamas ist auch ein ganz neues Featurette enthalten. Lamas spielt darin Jack Kelly, früher Mitglied einer Spezialeinheit der US Army (worauf sich der Titel bezieht), der als Polizist seine Kollegen mit seinen unkonventionellen Methoden in den Wahnsinn treibt. Als man seine Eltern umbringt und die Schwester entführt wird, macht sich dieser Dirty Harry für Arme auf, um die dafür verantwortlichen, karikaturhaft überzeichneten irren Hinterwäldler zur Strecke zu bringen, stellt sich dabei aber reichlich dämlich an. „Snake Eater“ fällt dabei in die Kategorie „very guilty pleasure“, bei dem anschließendes Duschen definitiv Pflicht ist.