STEVE JANSEN

Slope CD

Ähnlich wie Mick Karn und Richard Barbieri stand auch JAPAN-Schlagzeuger Steve Jansen immer im Schatten des übermächtigen Band-Frontmannes David Sylvian. Aber genauso wie Bassist Karn, der sich in Jazz-Kreisen einen Namen machen konnte, und Keyboarder Barbieri, der inzwischen festes Mitglied bei PORCUPINE TREE ist, stellte auch Jansen in diversen Projekten immer wieder unter Beweis, dass er ein talentierter Drummer/Percussionist ist und arbeitete unter anderem mit ICEHOUSE, Claudia Brücken (PROPAGANDA), Annie Lennox oder NO-MAN (wo Steven Wilson von PORCUPINE TREE beteiligt ist) zusammen.

Und zuletzt natürlich mit seinem Bruder David Sylvian bei NINE HORSES, dem er auch in den letzten Jahren live zur Seite stand. Insofern könnte man "Slope" in gewisser Weise als etwas abstraktere Weiterführung von NINE HORSES verstehen, wo Jansen mit einer ähnlichen Klangfarbe arbeitet, aber weitaus mehr zu verspielten Soundtüfteleien neigt.

Zwar tauchen mit Tim Elsenburg, der einen gewissen Bowie-Touch einbringt, Anja Garbarek, Thomas Feiner, durch den der Song "Sow the salt" stark an Tom Waits erinnert, und natürlich Sylvian, der hier auch ansonsten involviert ist, Gastsänger auf, die die Platte etwas greifbarerer machen, eine konventionelle Popplatte wird "Slope" dadurch noch lange nicht.

Letztendlich ist es Jansens hochkonzentriertes und subtiles Spiel mit unterschiedlichsten musikalischen Schichten und rhythmischen Strukturen, die die Platte ausmachen und ihr einen kühlen, aber nicht unangenehmen oder emotionslosen elektronischen Sound verleihen, daneben gibt es ähnlich prägnante Jazz-Einflüsse und eine innovative Instrumentierung, die nicht ausschließlich aus dem Sampler stammt.

"Slope" wirkt im ersten Moment fast etwas unscheinbar, aber wie auch das NINE HORSES-Album wächst die Platte mit jedem Hören, da man immer wieder neue Elemente entdeckt und Jansen gekonnt die Waage zwischen Abstraktion und Eingängigkeit hält.

Sicherlich das Beste, was Jansen in seiner bisherigen Karriere abgeliefert hat, der seit seinem schwachbrüstigen Ausflug in kommerzielle Popmusik-Gefilde im Jahr 1989 unter dem Namen DOLPHIN BROTHERS eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht hat.

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