THE SLEEPER, gegründet von dem ehemaligen NARZISS-Sänger Steven Jost und Schlagzeuger Richard Petzl, schmeißen den Nachfolger von „Aurora“ (2013) auf den Markt und haben noch einmal feinsäuberlich an Sound und Songwriting geschliffen. Sollte sich moderner Metalcore mit progressivem Touch in einem Song vertonen lassen, so wäre der Track „Coven“ ein heißer Anwärter. Melodische Parts, gezogenes Spoken Word und Cleargesang greifen beinah mühelos in Shouts und progressive Anleihen und setzen der neuen Platte ein starkes Intro, das sich jedoch keinesfalls gleich beim ersten Hören verdauen lässt. Für Fans der ersten Stunde mag der schwere, tragende Klargesang bei Songs wie „Dull knife“ vorerst ungewohnt sein und die Kanten des musikalischen Konstruktes aufweichen, doch wird der/die Hörer:in durch eine Vielzahl an Prog-starken Randpfeilern wieder versöhnt. Vor allem auch dem Facettenreichtum wurde das eine oder andere Prisma gewidmet – so zeigt „Heritage“ die volle Bandbreite der neu gewonnenen Schlagkraft und „Cherish“ setzt eine gekonnte Blaupause zwischen atmosphärischem Epos und Fasern eines klassischen Post-Rock-Tracks, während der Nachfolger „Premonitions“ mit geballter Ekstase in den Metalcore-Kosmos zurückfährt. Wer THE SLEEPER noch nicht kennt, sollte die Combo künftig auf dem Radar haben!
© by Fuze - Ausgabe #69 April/Mai 2018 und Philip Zimmermann
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Sarah Weber
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Dominik Singer