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SLEEPBOMB

The Cabinet Of Dr. Caligari

Seit zwanzig Jahren schreiben SLEEPBOMB hauptsächlich Musik, um Filme zu begleiten. Neben „Conan The Barbarian“ und „Night Of The Living Dead“ kehrt die Band immer wieder zurück zum expressionistischen Film, der vor gut hundert Jahren vor allem in Deutschland seinen Ursprung hatte. Nach „Nosferatu“ und „Metropolis“ wagt sich das Quartett nun an den Horrorfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“, einen Stummfilm-Klassiker aus dem Jahr 1920. SLEEPBOMB arbeiten vor allem mit Elementen aus Drone sowie Sludge und Doom Metal. Unabhängig von der musikalischen Qualität der Aufnahmen eignet sich ihre Musik dazu, eventuell vorhandene Lücken der Filmgeschichte aufzuarbeiten, denn die oben angeführten Filme sind überall verfügbar und die moderne Vertonung könnte den Zugang vereinfachen. Es ist überdies eine erfolgsversprechende Taktik, Metal einem Nicht-Metal-Publikum schmackhaft zu machen. Die langsam und furchterregend aufgeschichteten, unmerklich lauter werdenden Soundwälle, die konstituierend sind für den atmosphärischen Metal, sind bereits seit Jahrzehnten stilprägend in der Horrorfilm-Musik. Der Anspruch an die musikalische Wandbemalung eines Stummfilms ist es, präsenter und nochmals wirkmächtiger zu sein, als es bei Sprechfilmen notwendig ist, so dass die um über hundert Jahre verspätete künstlerische Symbiose aus SLEEPBOMB und dem Regisseur Robert Wiene ihr Ziel nicht verfehlt.