AEREOGRAMME

Sleep & Release CD

Wenn man den zarten Gesang dieser schottischen Band hört, könnte man AEREOGRAMME im ersten Moment für eine dieser Weichei-Emo-Truppen halten, aber dem widerspricht ihr majestätischer Wall Of Sound, den sie auf ihrem zweiten Album zur Perfektion gebracht haben.

Auch wenn man diese Mischung aus leisen und lauten Momenten kennt, sind AEREOGRAMME in diesem Kontext eine weitaus befriedigendere und originellere Erfahrung als viele andere, ähnlich geartete Bands.

Teilweise klingt es, als ob man diese Platte in einer Kathedrale aufgenommen hätte, so voluminös kommt ihr Sound daher. Dabei erscheinen sie aufgrund ähnlicher Spannungsbögen fast wie eine metallische Rockversion von SIGUR RÓS mit unwerfender Dynamik, spacigen Keyboards und fiesen Noise-Attacken, die die Songs letztendlich zur Explosion bringen.

Besser kann man diese Sorte Pathos-Rock wohl kaum auf den Punkt bringen. Angesichts der wilden Schönheit dieses Albums bin ich echt entzückt und wäre fast schon wieder beleidigt, wenn diese Band in nächster Zeit nicht noch schwer abgefeiert würde.

John Peel sieht das, glaube ich, ähnlich. (10/10)