„Slaughterhouse“ ist bis zum heutigen Tag die einzige Regiearbeit von Rick Roessler geblieben, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Rückblickend betrachtet wundert einen das nicht, denn sowohl inhaltlich als auch formal gehört der für gerade mal 100.000 US-Dollar gedrehte „Slaughterhouse“ nicht gerade zu den Sternstunden des 80er-Jahre-Horrorfilms, dennoch war sogar ein zweiter Teil geplant. Im Mittelpunkt von Roesslers „The Texas Chain Saw Massacre“-Rip-Off stehen ein Schlachtermeister und sein debiler Sohn, die einem modernen Schlachtbetrieb weichen sollen, aber das Feld nicht kampflos räumen wollen. Zwar wird gerne behauptet, es handele sich hier um eine schwarzhumorige Horrorkomödie, aber der Humor ist eher unfreiwilliger Natur und eine Folge des trotteligen Agierens der relativ schlechten Darsteller. Und so richtig viel Schrecken verbreitet der auf dem Cover abgebildete, Schweinelaute ausstoßende und ziemlich ungepflegte Killer auch nicht, so wie auch der gesamte, recht blutarme Film wenig spannungsgeladen ist. In Deutschland ist „Slaughterhouse“ in den 80ern nicht auf Video erschienen, dafür wurde die niederländische VHS-Veröffentlichung 1995 beschlagnahmt. Zudem tauchte der Film später als Bonus auf einigen Red Edition-DVD auf, natürlich nicht lizensiert. Erst die US-Blu-ray von Vinegar Syndrome präsentierte Roesslers Werk in Referenzqualität und versehen mit reichlich Bonusmaterial, das wie so oft interessanter als der Film selbst war. Daran orientierte sich auch die Blu-ray-Veröffentlichung von Nameless, die bereits 2019 in limitierten Editionen erschien, und jetzt noch mal als preisgünstige Amaray mit sämtlichem Bonusmaterial neu aufgelegt wurde. Vegane Horrorfans werden auf jeden Fall die Titelsequenz lieben, wo zu beschwingter Musik echte Schlachtszenen von Schweinen gezeigt werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Thomas Kerpen