Interessant, dass DUNGEN bisher dem Lager des Psychedelic-Rock zugeordnet wurden und dabei Namen wie BEVIS FROND als Bezugspunkte genannt wurden. Davon kann man auf dem aktuellen Album zuerst eigentlich nichts hören, denn Multi-Instrumentalist Gustav Ejstes und seine Mitstreiter praktizieren jazzigen Prog-Rock mit Hang zu recht poppigen Songs, wo gewisse Psychedelic-Anteile erst später hinzukommen und zu längeren improvisierten Instrumentalparts führen.
Dass das Ganze dann doch eine schwedische Note bekommt, liegt natürlich zum größten Teil daran, dass Ejstes in seiner Muttersprache singt, hinzu kommt eine bestimmte Melancholie, die man wohl vor allem in den nördlichen Teilen Europas findet.
Eine seltsame Mischung aus seichter Fahrstuhlmusik und freakigen Spacerock-Jams, die Ejstes einem da präsentiert, faszinierend und handwerklich ganz ausgezeichnet umgesetzt, aber eben nicht das, was man unter einem wirklich homogenen Album versteht, und das dementsprechend auch etwas anstrengend in der Gesamtwirkung ist.
DUNGEN lassen sich stilistisch nicht festnageln, was durchaus Sinn der Übung war, aber vielen Hörern sicher zu unbefriedigend sein dürfte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Claus Wittwer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Claus Wittwer