Im Punk bzw. Stonerrock ist es ja keine Seltenheit, dass sich Bands gerne als waschechte Cowboys darstellen. FALL SILENT sind allerdings die erste mir bekannte Hardcoreband, die von Billy The Kid, Lucky Luke und co.
dermaßen angetan zu sein scheint, sich als Wildwesthelden zu versuchen. Wer im Wilden Westen überleben will, braucht bekanntermaßen eine Menge Geschick und ist stets der These "Survival Of The Fittest" unterlegen.
FALL SILENT versuchen durch die Hauptattribute "Wut", "Schnelligkeit" und "Hass" diesen Überlebenskampf zu gewinnen. Textlich wüten die Herrschaften in den insgesamt 17 Kompositionen über weltweite Missstände und lassen ihrem Frust freien Lauf.
Frontmann Levi macht einem das Zuhören leider zuweilen etwas schwierig, nämlich genau dann, wenn er mit seiner hellen, SNAPCASE-ähnlichen Stimme den Rest der Band zu übertönen versucht. Da braucht man dann schon ein etwas dickeres Nervenkostüm, denn bei einer Spielzeit von über einer Stunde - bei aller Kritik eine wirklich lobenswerte Spielzeit für eine HC-Scheibe! - kann dieser Umstand schon ein bisschen stören.
Ansonsten bereiten FALL SILENT gewohnte Metalcore-Kost, und mit "Sunny Days" (Sesame Street) haben die Amerikaner eine recht originelle Interpretation der Titelmelodie in Petto, zu der wir alle schon im Säuglingsalter durch lautes Schreien unsere lieben Erzeuger zum Wahnsinn getrieben haben.
Speziell Sänger Levi scheint diese Angewohnheit auch heute noch gerne zu pflegen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Tobias Ernst
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Dominik Winter